Kinder

Ziel der suchtpräventiven Angebote für Kinder ist es, zum einen die Entwicklung von Lebenskompetenzen zu unterstützen und zum anderen Orientierung in Hinsicht auf die Entstehung von Konsummustern zu geben. Dies erfolgt universell zum Beispiel durch die Förderung von Bindung und Beziehung sowie von Schutzfaktoren innerhalb der Familie und des sozialen Umfelds.

Besonders wichtig sind im Weiteren die Entwicklung und Umsetzung selektiver Präventionsmaßnahmen.
Ein Beispiel sind Kinder aus suchtbelasteten Lebensgemeinschaften, die ein vielfach erhöhtes Risiko haben, selber eine Suchterkrankung zu entwickeln. Ihre Anzahl ist in einem Ballungszentrum wie Hamburg vergleichsweise hoch. Schätzungen zufolge, die die Dunkelziffer berücksichtigen, wird von bis zu 60.000 betroffene Kindern und Jugendlichen ausgegangen.

Zur Suchtprävention bei Kindern werden in Hamburg unterschiedliche Maßnahmen umgesetzt:

connect – Hilfe für Kinder aus suchtbelasteten Familien – ist ein Fachkräftenetzwerk, das in fünf Bezirken (Altona, Hamburg-Mitte, Harburg Wandsbek sowie Eimsbüttel) verankert und ein wichtiger Bestandteil des kollegialen Austausches und der Hilfeplanung für Kinder aus belasteten Familien ist. Ziel von connect ist es, die Kooperation der Bereiche Suchthilfe, Jugendhilfe, Geburtshilfe und allgemeine medizinische Versorgung, Kita, Schule, Freizeiteinrichtungen im Stadtteil (Sozialraum) so effektiv wie möglich zu gestalten, um die Situation der Kinder zu verbessern. Dafür werden Fortbildung, Fachgespräche und Praxisberatung für die Fachkräfte rund um das Kind und die suchtbelastete Familie angeboten. Kern des Projektes ist die interdisziplinäre Fallberatung. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

↗Frühe Hilfen ist ein Internetangebot, mit dessen Hilfe die Zusammenarbeit aller Arbeitsfelder rund um das Thema Schwangerschaft und Familie gefördert wird. Es dient in erster Linie der Entwicklung frühzeitiger und effizienter Hilfestellungen für schwangere Frauen und junge Familien.

Durch das Projekt ↗Lina wird hamburgweit darüber hinaus die fachübergreifende Zusammenarbeit im Bereich Schwangerschaft, Geburt und junge Familien in Zusammenhang mit Suchtgefährdung oder Suchtbelastung koordiniert. Mit Lina werden sowohl Interventionen für suchtmittelkonsumierende Schwangere wie auch für Kinder bis Vollendigung des ersten Lebensjahres koordiniert und aufeinander abgestimmt.

Weitere Hamburg spezifische Informationen zur Suchtprävention bei Kindern aus suchtbelasteten Lebensgemeinschaften finden Sie zum Beispiel beim ↗Deutschen Zentrum für Suchtfragen im Kindes- und Jugendalter (DZSKJ)

und in unserem Materialshop

Erwachsene

Der Konsum psychoaktiver Substanzen und die Entwicklung von dysfunktionalen Konsum- und Verhaltensweisen sind im Erwachsenenalter weit verbreitet. Neben der erwachsenen Allgemeinbevölkerung, treten Substanzkonsum oder suchtindizierende Verhaltensweisen auch bei älteren Menschen auf. Etwa 2 Mio. ältere Männer und Frauen rauchen, ca. 400.000 haben Alkoholprobleme (Quelle: http://www.unabhaengig-im-alter.de/index.php?id=6, Zugriff am 25.8.2016).

Neben der Verhinderung von riskanten Konsummustern zur Vermeidung von vorzeitigen Todesfällen, Krankheiten und sonstigen Problemlagen sind die frühzeitige Intervention bei suchtmittelbedingten Auffälligkeiten und die Verringerung von Missbrauch und Sucht zentraler Bestandteil der Aktivitäten in Bezug auf die Zielgruppe Erwachsene wie auch ältere Menschen.

Darüber hinaus haben Erwachsene als Eltern bzw. Väter und Mütter nachgewiesenermaßen den größten Einfluss auf das Verhalten und die Entwicklung ihrer Kinder. Vor diesem Hintergrund ist die Förderung eines positiven Vorbildverhaltens von Erwachsenen gegenüber Kindern und Jugendlichen und die Anregung zur Reflexion des eigenen Verhaltens ein weiterer Bestandteil suchtpräventiver Angebote.

Daten und Fakten zum Substanzkonsum von Erwachsenen finden Sie unter ↗hier.

Angebote zur Prävention bei Erwachsenen in Hamburg:

Mit ↗Rauschbarometer steht ein Internetangebot zur Verfügung, das Hilfesuchenden Unterstützung und einen anonymen mehrsprachigen ↗Alkoholselbsttest bietet.

Informationen zum Nichtrauchen finden Sie auf dem Informationsangebot der  Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration (Sozialbehörde) unter ↗www.hamburg.de/nichtrauchen/

↗Automatisch Verloren! Informationsportal rund um das Thema Glücksspielsucht.

Suchtprävention in der Arbeitswelt

Informationen zum Thema Vorbildverhalten finden Sie beispielsweise im Internet für

↗Erwachsene
↗Fachkräfte

und in unserem Materialshop

Jugendliche

Das Ausprobieren und Experimentieren mit psychoaktiven Substanzen wird in der Sozialforschung als zum Jugendalter zugehörig gewertet. Problematisch ist der Konsum von psychoaktiven Substanzen vor allem dann, wenn er sehr früh einsetzt, exzessiv ausgeübt wird oder in Kombination mit anderen problematischen Verhaltensweisen auftritt. Suchtpräventive Maßnahmen für Jugendliche haben je nach Substanz, Konsumverhalten und Teil-Zielgruppe die Verhinderung oder die Verzögerung des Konsumeinstiegs, eines übermäßigen Konsums, negativer Auswirkungen des Konsums, eines chronischen Risikokonsums oder einer Abhängigkeit zum Ziel. Am erfolgversprechendsten sind suchtpräventive Maßnahmen für Jugendliche und Risikogruppen in ihren spezifischen Lebenswelten (z.B. Schule, Freizeit, Freunde, Betriebe) und konkreten Alltagssituationen. Daten und Fakten zum Substanzkonsum von Jugendlichen finden Sie unter hier.

Mit ↗BLEIB STARK! wurde im Jahr 2014 ein Angebot zur Prävention von Cannabiskonsum bei Hamburger Jugendlichen entwickelt. Dort stehen umfangreiche Informationen und weiterführende Hilfeangebote für Jugendliche und Eltern sowie Materialien Fachkräfte zur Verfügung.

↗Mobil? Aber sicher! ist ein Suchtpräventionsprojekt, in dessen Rahmen geschulte Peers (gleichaltrige Gleichgesinnte) in Fahrschulen mit Jugendlichen aufklärende Gespräche über Wirkungen, Motive und Folgen Substanzkonsum sowie über seine Unvereinbarkeit mit einer aktiven Teilnahme am Straßenverkehr führen.

Weitere Hamburg spezifische Aktivitäten zur Prävention bei Jugendlichen werden beispielsweise vom ↗SuchtPräventionszentrum für den Bereich Schule oder dem ↗Deutschen Zentrum für Suchtfragen im Kindes- und Jugendalter (DZSKJ) umgesetzt.

Fachkräfte

Angebote für Fachkräfte richten sich im Schwerpunkt auf die Sicherstellung der Zugänglichkeit von relevanten Informationen, Sichtbarmachen von Konzepten, Methoden und Projekte, die Herstellung von Transparenz, Beförderung der Nachfrage zum Beispiel in Bezug auf Fortbildungen und Übersicht über Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten für die Arbeit der Fachkräfte mit den Zielgruppen suchtpräventiver Angebote.

Informationen zu den Angeboten für Fachkräfte finden Sie unter Netzwerk