Am 17. November 2021 fand die inzwischen zweite Jahrestagung im Onlineformat statt, die mit fast 100 Teilnehmenden in der Hamburger Fachöffentlichkeit und darüber hinaus großen Anklang fand.

Welche geschlechtsspezifischen Unterschiede zeigen sich beim Konsum- und Suchtverhalten und wie kann vor diesem Hintergrund eine gendersensible Suchthilfe gelingen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt unserer diesjährigen Tagung. Das Programm bot neben drei Impulsvorträgen im Hauptraum ausreichend Raum für Diskussionen in Form einer virtuellen Podiumsrunde sowie die Möglichkeit zu Kleingruppendiskussionen in einem „Praxischeck“ am Vormittag. Der Nachmittag widmete sich mit zwei Parallelsessions dem breiten Spektrum von Genderfragen und Sucht in insgesamt acht verschiedenen Workshops.

Die Web-Konferenz wurde mit einem Vortrag von Prof. Dr. Heino Stöver von der Frankfurt University of Applied Sciences eröffnet, der deutlich machte, dass sich die Ursachen für Substanzgebrauchsstörungen zwischen den Geschlechtern zum Teil deutlich voneinander unterscheiden. In Hamburg ist gendersensibles Arbeiten in den Einrichtungen der Suchthilfe seit vielen Jahren fest verankert, bundesweit betrachtet sollte es unbedingt zur Regel und nicht, wie bisher, als „nice to have“ betrachtet werden. Denn Suchtarbeit kann nämlich nur dann effizient und erfolgreich sein, wenn sie zielgruppenspezifisch und lebensweltnah ist und sich an den individuellen Erfahrungen, Bedürfnissen und Ressourcen der Klient*innen orientiert, führte Prof. Dr. Stöver weiter aus.

Frau Dr. Brigitta Lökenhoff von der Landesfachstelle Frauen und Familie BELLA DONNA der Suchtkooperation NRW berichtete in ihrem Vortrag darüber, dass die Corona-Pandemie bei vielen Frauen mit Suchtproblemen als Krisenverstärker gewirkt hat. So erlebten viele Frauen seitdem (noch) häufiger Gewalt in Beziehungen, auch die materiellen Sorgen haben bei vielen von ihnen zugenommen. Das wahre Ausmaß der psychischen und emotionalen Schäden wird sich erst zeigen, wenn sich die Lebenssituationen der Klientinnen und die Arbeitsbedingungen für die Beratungsfachkräfte wieder „normalisiert“ haben, so die Einschätzung von Frau Dr. Lökenhoff.

Die beiden Inputs am Morgen wurden ergänzt von einer überaus lebhaften virtuellen Podiumsrunde mit Katrin Bahr (Condrobs München), Dietrich Hellge-Antoni (Fachabteilung Drogen und Sucht, Sozialbehörde FHH), Susanne Herschelmann (Kajal - Frauenperspektiven e.V. Hamburg), Cornelia Kost (4Be TransSuchtHilfe – Therapiehilfe gGmbH Hamburg), Birgit Landwehr (Frauenperspektiven e.V. Hamburg) und Prof. Dr. Heino Stöver (Frankfurt University of Applied Sciences).

Die Diskutant*innen machten in ihren Eingangsstatements deutlich, warum die geschlechtssensible Suchtarbeit und -prävention kein „nice to have“ sind, sondern essentiell für eine professionelle Suchtarbeit ist. Alle waren sich einig., dass die geschlechtsspezifischen Lebenswelten und damit verbundenen Herausforderungen ihrer Klient*innen immer und ausnahmslos in der Beratung und Behandlung von Suchterkrankungen berücksichtigt werden müssen und zu häufig leider immer noch nicht der optimale Rahmen für eine geschlechtsspezifische Suchtberatung und -behandlung insbesondere für Frauen gesetzt wird.

Ein spannender Aspekt der Diskussion war die Debatte um Männlichkeit und Weiblichkeit als binäre Ordnungsprinzipien unserer Gesellschaft die gleichzeitig das Konsum- und Suchtverhalten prägen. So ist Männlichkeit zum Beispiel mit „Risikofreude“ konnotiert, Weiblichkeit etwa mit Selbstkontrolle. Menschen, die eine für ihr zugewiesenes Geschlecht „untypische“ Suchterkrankung entwickeln, werden zusätzlich stigmatisiert. Unter anderem deswegen trinken Frauen zum Beispiel häufig heimlich. Nicht-binäre Menschen kommen in dieser binären Ordnung meist gar nicht vor bzw. werden nicht mitgedacht. Hier besteht deutlicher Entwicklungsbedarf, nicht nur in der Suchthilfe sondern in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen, sowie im Bildungs- und anderen Hilfesystemen. Die offenen Diskussionspunkte wurden zum Teil im anschließenden Praxischeck weiter diskutiert

Nach der Mittagspause informierte Frau Dr. Monika Vogelgesang von der Median-Klinik Münchwies in ihrem Beitrag über Möglichkeiten der geschlechtssensiblen Therapie von Abhängigkeitserkrankungen. Sie verwies darauf, dass alkoholabhängige Frauen im Unterschied zu Männern häufiger heimlich trinken, insbesondere weil ihrem Konsum weniger Verständnis entgegengebracht wird und Alkoholabhängigkeit bei Frauen deutlich schambesetzter ist. In der frauenspezifischen Suchttherapie kommt es deshalb unter anderem darauf an, gesellschaftliche Normen – zum Beispiel hinsichtlich der Selbstwertdefinition von Frauen über das Aussehen, dem Streben nach „Perfektion“ oder der Erfüllung von Erwartungen anderer Menschen – zu hinterfragen und achtsam gegenüber eigenen Bedürfnissen zu sein.

Am Nachmittag hatten die Teilnehmenden dann die Möglichkeit, sich in acht themenspezifischen Workshops auszutauschen, deren Zusammenfassung Sie hier herunterladen können.

Vorträge zum Download:

Prof. Dr. Heino Stöver - Gender und Sucht. Wie kann gendersensible Suchtarbeit gelingen?

Dr. Brigitta Lökenhoff - Suchtmittelkonsum und frauenbezogene Suchthilfe in der Pandemie

Dr. Monika Vogelgesang - Geschlechtspezifische Therapie von Abhängigkeitserkrankungen

Die Vortäge können auch auf unserem YouTube-Kanal angesehen werden

Liebe*r Leser*in,

hinter uns liegt ein überaus arbeitsreiches Jahr, in dessen Verlauf wir zahlreiche Maßnahmen und Aktivitäten mit großen Erfolg angestoßen und umgesetzt haben. Wir sind damit sehr zufrieden und einige der Aktivitäten sind auch in der 20. Ausgabe unseres Newsletters Mittelpunkt dokumentiert. Ein Highlight unseres Jahres war sicherlich die Jahrestagung GENDER.FRAU.SUCHT, deren ausführliche Zusammenfassung Sie gleich im Anschluss finden. Was war Ihr persönliches Highlight des Jahres?

Natürlich sind auch wir nach wie vor mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie beschäftigt und vor allem die Arbeit in unmittelbar persönlichem Kontakt mit Menschen ist davon spürbar beeinträchtigt. Ich hoffe, dass Sie und Ihre Mitarbeitenden, Familien und Klient*innen die vergangene Zeit gut überstanden haben und dass Sie über die anstehenden Feiertage wieder Energie für das bevorstehende neue Jahr 2022 aufladen können.

Alles Gute und herzliche Grüße

Christiane Lieb

Geschäftsführerin SUCHT.HAMBURG

Dokumentation der Online-Jahrestagung "GENDER.FRAU.SUCHT. – Genderfragen in (Post-) Corona-Zeiten" am 17. November 2021

Am 17. November 2021 fand unsere inzwischen zweite Jahrestagung im Onlineformat statt, die mit fast 100 Teilnehmenden in der Hamburger Fachöffentlichkeit und darüber hinaus großen Anklang fand. Welche geschlechtsspezifischen Unterschiede zeigen sich beim Konsum- und Suchtverhalten und wie kann vor diesem Hintergrund eine gendersensible Suchthilfe gelingen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Tagung. Das Programm bot neben drei Impulsvorträgen im Hauptraum ausreichend Raum für Diskussionen in Form einer virtuellen Podiumsrunde sowie die Möglichkeit zu Kleingruppendiskussionen in einem „Praxischeck“ am Vormittag. Der Nachmittag widmete sich mit zwei Parallelsessions dem breiten Spektrum von Genderfragen und Sucht in insgesamt acht verschiedenen Workshops.

Eröffnet wurde die Tagung nach einem Grußwort von Dr. Sigrun Bever, Fachabteilung Drogen und Sucht, Sozialbehörde Hamburg mit einem Vortrag von Prof. Dr. Heino Stöver, Frankfurt University of Applied Sciences. Prof. Dr. Stüber machte deutlich, dass sich die Ursachen für Substanzgebrauchsstörungen zwischen den Geschlechtern zum Teil deutlich voneinander unterscheiden. In Hamburg ist gendersensibles Arbeiten in den Einrichtungen der Suchthilfe seit vielen Jahren fest verankert, bundesweit betrachtet sollte es unbedingt zur Regel und nicht, wie bisher, als „nice to have“ betrachtet werden. Denn Suchtarbeit kann nämlich nur dann effizient und erfolgreich sein, wenn sie zielgruppenspezifisch und lebensweltnah ist und sich an den individuellen Erfahrungen, Bedürfnissen und Ressourcen der Klient*innen orientiert, führte Prof. Dr. Stöver weiter aus.

Im zweiten Vortrag des Tages führte Dr. Brigitta Lökenhoff von der Landesfachstelle Frauen und Familie BELLA DONNA der Suchtkooperation NRW aus, dass die Corona-Pandemie bei vielen Frauen mit Suchtproblemen als Krisenverstärker wirkte. So erlebten viele Frauen seitdem (noch) häufiger Gewalt in Beziehungen, auch die materiellen Sorgen haben bei vielen von ihnen zugenommen. Das wahre Ausmaß der psychischen und emotionalen Schäden wird sich erst zeigen, wenn sich die Lebenssituationen der Klientinnen und die Arbeitsbedingungen für die Beratungsfachkräfte wieder „normalisiert“ haben, so die Einschätzung von Dr. Lökenhoff.

Ergänzt wurden die beiden Inputs am Morgen von einer anregenden virtuellen Podiumsrunde mit Katrin Bahr (Condrobs), Dietrich Hellge-Antoni (Fachabteilung Drogen und Sucht, Sozialbehörde), Susanne Herschelmann (Kajal - Frauenperspektiven e.V.), Cornelia Kost (4Be TransSuchtHilfe – Therapiehilfe gGmbH), Birgit Landwehr (Frauenperspektiven e.V.) und Prof. Dr. Heino Stöver (Frankfurt University of Applied Sciences). Die Diskutant*innen machten in ihren Eingangsstatements deutlich, warum die geschlechtssensible Suchtarbeit und -prävention essentiell für eine gelingende Behandlung sind. Alle waren sich einig, dass die geschlechtsspezifischen Lebenswelten und damit verbundenen Herausforderungen ihrer Klient*innen immer und ausnahmslos in der Beratung und Behandlung von Suchterkrankungen berücksichtigt werden müssen, aber leider zu häufig nicht der optimale Rahmen für eine geschlechtsspezifische Suchtberatung und -behandlung - insbesondere für Frauen - gesetzt wird.

Nach der Mittagspause informierte Frau Dr. Monika Vogelgesang von der Median-Klinik Münchwies in ihrem Beitrag über Möglichkeiten der geschlechtssensiblen Therapie von Abhängigkeitserkrankungen. Sie verwies darauf, dass alkoholabhängige Frauen im Unterschied zu Männern häufiger heimlich trinken, insbesondere weil ihrem Konsum weniger Verständnis entgegengebracht wird und Alkoholabhängigkeit bei Frauen deutlich schambesetzter ist. In der frauenspezifischen Suchttherapie kommt es deshalb unter anderem darauf an, gesellschaftliche Normen – zum Beispiel hinsichtlich der Selbstwertdefinition von Frauen über das Aussehen, dem Streben nach „Perfektion“ oder der Erfüllung von Erwartungen anderer Menschen – zu hinterfragen und achtsam gegenüber eigenen Bedürfnissen zu sein. Am Nachmittag hatten die Teilnehmenden dann die Möglichkeit, sich in acht themenspezifischen Workshops auszutauschen, deren Zusammenfassung Sie hier herunterladen können. Die Tagungsvorträge können hier heruntergeladen oder auf unserem YouTube-Kanal angesehen werden.

Digitaler Selbsthilfeabend zu Internetabhängigkeit und (digitalem) Glücksspiel am 27. Oktober

Am 27.Oktober 2021 veranstaltete SUCHT.HAMBURG einen digitalen Selbsthilfeabend zum Thema Internetabhängigkeit und digitales Glücksspiel, um noch stärker auf die Selbsthilfe aufmerksam zu machen, Hilfestrukturen aufzuzeigen und Betroffene miteinander zu vernetzen. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit KISS Hamburg durchgeführt und von der Techniker Krankenkasse Landesvertretung Hamburg unterstützt.

Maren Puttfarcken, Geschäftsführerin der Techniker Krankenkasse Landesvertretung Hamburg, eröffnete den Abend mit einem Grußwort zu Mediennutzungszeiten von Erwachsenen aus der hauseigenen Studie „Schalt mal ab, Deutschland!“. 75% der Erwachsenen im norddeutschen Raum sind der Studie zufolge dauerhaft online. Anschließend rückte Claudia Schröder von KISS Hamburg das Bild der Selbsthilfe ins rechte Licht und zeigte auf, dass die Selbsthilfe vielfältiger und bunter als ein vermeintlich trostloser Stuhlkreis ist, wie es in Filmen oder Serien manchmal dargestellt wird. Selbsthilfegruppen gibt es zu verschiedenen Themen und sie sind offen für jedes Alter. Wer auf der Suche nach einer Selbsthilfegruppe ist, findet bei KISS Hamburg Unterstützung.

Im Gespräch mit dem Gründer einer Selbsthilfegruppe für Computerspielsucht wurde über dessen Erfahrungen mit der Diagnose Computerspielabhängigkeit und dem Weg in die Selbsthilfe gesprochen. Seine Selbsthilfegruppe befindet sich derzeit noch in der Gründungsphase und ist offen für neue Mitglieder. Interessierte sind hier jederzeit herzlich willkommen. Die Selbsthilfegruppe Gamblers Anonymous (GA) blickt dahingegen bereits auf eine lange Tradition zurück. Mit der Schließung der Spielhallen im Zuge der Lockdowns habe das digitale Glücksspiel an Aufschwung gewonnen. Gleichzeitig wurde die Erreichbarkeit von Betroffenen deutlich erschwert, die Gruppentreffen der GAs finden wieder regelmäßig statt.

Abschließend gewährte Hubert Tepaß vom LUKAS Suchtselbsthilfezentrum Hamburg West einen Einblick in die Therapie von Computerspiel- und Glücksspielabhängigen, in der auch mit gemischten Therapiegruppen gearbeitet wird. Auch hier sind die Auswirkungen der Pandemie spürbar, die Therapiegruppen sind ausgelastet und es sei kein Ende der Nachfrage in Sicht.

Wir danken allen Aktiven und Teilnehmer*innen für einen gelungenen Abend der Selbsthilfe. Interessierte an der Selbsthilfe oder Selbsthilfegruppen können diese unter folgenden Kontaktdaten erreichen:

KISS Hamburg: https://www.kiss-hh.de/

Selbsthilfegruppe Computerspielsucht: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Gamblers anonymous: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

24. Jahresbericht und Basisdaten zur Suchthilfe in Hamburg (BADO)

Wie häufig werden die Angebote von Hamburger Suchthilfeeinrichtungen in Anspruch genommen und welche Probleme und Fragestellungen stehen dabei im Vordergrund? Zuverlässige Antworten auf diese Fragen liefert seit nunmehr 24 Jahren der jährlich erscheinende Bericht „Basisdatendokumentation im Suchtbereich“, kurz BADO genannt, der im Oktober 2021 veröffentlicht wurde. Das diesjährige Schwerpunktthema widmet sich „Personen, die in den vergangenen neun Jahren das Hilfesystem erstmals aufsuchten“. Dabei werden die Zeiträume ‚2012-2014‘, ‚2015-2017‘ und ‚2018-2020‘ miteinander verglichen. Die Zahlen beziehen sich jeweils auf neue Klient*innen in zuwendungsgeförderten Suchtberatungsstellen in Hamburg.

Mit Spannung erwartet wurde unter anderem auch die Frage, wie sich die Einschränkungen der Corona-Pandemie auf die Nachfrage nach Suchtberatung und -hilfe auswirkten und wie das Suchthilfesystem mit den Herausforderungen umging. Da die Coronapandemie zu massiven Mobilitätseinschränkungen und einer Reduktion direkter Kontakte führte, waren Beratungen nur unter Einhaltung von Hygienemaßnahmen möglich. Die Suchthilfe zeigte sich hier sehr kreativ und hielt ihre Angebote mit einem Wechsel zwischen persönlichem Gespräch und virtuellen Kontakten aufrecht. Die Angebote wurden weiterhin nachgefragt, so dass für das Jahr 2020 insgesamt 15.016 unterschiedlichen Personen dokumentiert wurden. Damit wurden in 2020 nur etwa 400 Personen weniger erreicht als im Jahr 2019 mit 15.435 Personen.

In 2020 suchten mit etwa 30 % die meisten Menschen wegen einer Alkoholproblematik Hilfe und Unterstützung in der Suchtberatung. Der Anteil der Opioidkonsumierenden liegt bei 24 % und ging im Vergleich zum Vorjahr mit 25 % leicht zurück. 19 %  der Hilfesuchenden waren wegen einer Cannabisproblematik in Behandlung, leicht gestiegen ist die Zahl der Konsument*innen Kokain mit 12 %, weitere 13 % weisen eine Glücksspielproblematik auf. (Quelle und weitere Informationen BADO e.V. Martens, M., Neumann-Runde E. (2021). Suchthilfe in Hamburg Statusbericht der Hamburger Basisdatendokumentation 2020; Herausgeber: BADO e.V.; abrufbar unter www.bado.de)

Weitere Neuigkeiten und Materialien

Relaunch der Webseite www.bleib-stark.com

Vor inzwischen sieben Jahren wurden mit BLEIB STARK! BLEIB DU SELBST! zahlreiche Aktivitäten zur Cannabisprävention in Hamburg initiiert und über die Jahre weiterentwickelt. Auch und gerade weil bundesweit derzeit Diskussionen über eine Regulierung der Abgabe von Cannabis für Erwachsene geführt werden, ist die Prävention von Cannabiskonsum bei Jugendlichen in Hamburg präsent und nachgefragt. Vor diesem Hintergrund wurde die Internetseite www.bleib-stark.com von SUCHT.HAMBURG vor kurzem grundlegend überarbeitet. Die Webseite richtet sich an 14- bis unter 18-Jährige Jugendliche in Hamburg. Auf der Webseite werden die wichtigsten Fragen zum Thema Cannabis authentisch und werturteilsfrei beantwortet. Ergänzt wird das Informationsangebot unter anderem von dem Social Media Kanal @bleibstarkhh via Instagram, um junge Menschen auch über diesen Kanal zu erreichen und anzusprechen.

Bundesweite Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien

Vom 13. bis 19. Februar 2022 findet die inzwischen 13. bundesweite Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien statt. In Deutschland wachsen fast 3 Mio. Kinder und Jugendliche mit einem suchtkranken Elternteil auf. Die häufigste Suchterkrankung stellt dabei die Alkoholabhängigkeit eines oder beider Elternteile dar. Jedes sechste Kind lebt zeitweilig in einer alkoholbelasteten Familie.

Ziel der Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien (COA-Aktionswoche) ist es, die Aufmerksamkeit von Öffentlichkeit und Medien auf die Kinder zu richten, die in Deutschland unter einem Suchtproblem ihrer Eltern leiden. Initiatoren der COA-Aktionswoche sind NACOA Deutschland und Such(t)- und Wendepunkt e.V. aus Hamburg. Auch wir (SUCHT.HAMBURG) sind in der COA-Aktionswoche wieder mit unterschiedlichen Aktionen aktiv. Ausführliche Informationen unter www.coa-aktionswoche.de

Jahresbericht der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD)

Im November wurde der sogenannte REITOX-Bericht der DBDD veröffentlicht, der einen vollständigen Überblick über das Konsumverhalten zu illegalen Drogen in Deutschland bietet. Im diesjährigen Bericht werden mehrere Studien zum Konsum von Cannabis und anderen illegalen Substanzen während der Corona-Pandemie vorgestellt. Es zeigt sich ein uneinheitliches Bild: die Auswirkungen der Pandemie unterscheiden sich je nach Lebenssituation und vorherigem Konsumverhalten. Die Corona-Pandemie hat in Deutschland auch Auswirkungen auf das Suchthilfesystem. Auch wenn keine repräsentativen Daten zu der Situation des Suchthilfesystems verfügbar Hamburg sind, geht aus Umfragen hervor, dass unter anderem Kontaktbeschränkungen und Abstandsregelungen dazu führten, dass Beratungs- und Behandlungsangebote nur noch reduziert und/oder eingeschränkt möglich waren. Online-Angebote wurden, wo möglich, ausgebaut, um die Betroffenen weiterhin unterstützen zu können. Mehr Informationen und Quelle: https://www.drogenbeauftragte.de/presse/detail/dbdd-bericht-zur-situation-illegaler-drogen-erschienen-1/ und www.dbdd.de

Ausgewählte Fortbildungsangebote in Hamburg

Grundlagen der Suchtprävention II - Web-Seminar am 21. Januar 2022 Mehr Informationen und Anmeldung

Persönlichkeitsstörungen mit Berücksichtigung des Gender-Aspekts am 27. Januar 2022 Mehr Informationen und Anmeldung

Essstörungen im Jugendalter. Prävention und Intervention im Kontext Schule am 10. Februar 2022 Mehr Informationen und Anmeldung

Aufwachsen mit alkoholbelasteten Eltern – Grundlagenfortbildung am 16. Februar 2022 Mehr Informationen und Anmeldung

Alkoholkonsum in der Schwangerschaft – Web-Seminar am 3. März 2022 Mehr Informationen und Anmeldung

Essstörungen bei jugendlichen Mädchen - Online-Seminar zu den Ursachen von Essstörungen am 3. März 2022 Mehr Informationen und Anmeldung

Termine

COA-Aktionswoche 2022 vom 13. bis 19. Februar 2022 Mehr Informationen

Save the Date: Kongress Armut und Gesundheit – Was jetzt zählt vom 22. bis 24. März 2022 digital Mehr Informationen

43. fdr+sucht+kongress zum Thema “SUCHT im Netzwerk” am 2. und 3. Mai 2022 Mehr Informationen

Bundesweite Aktionswoche Alkohol vom 14. bis 22. Mai 2022 Mehr Informationen

Save the Date: Suchttherapietage „Warum erreichen wir die Zielgruppen nicht: Unpassende Angebote oder Krankheitsimmanent?“ online vom 7. bis 9. Juni 2022 Mehr Informationen

Gremien von SUCHT.HAMBURG

AK Kinder von suchtbelasteten Eltern 24. Januar 2022

AK Vielfalt 27. Januar 2022

AK Enter 2. Februar 2022

AK Sucht.Jugend 9. Februar 2022

FASD-Netzwerktreffen 27. April 2022

Die Termine unserer Gremien finden Sie stets aktuell auch unter www.sucht-hamburg.de/information/termine

Wenn Sie unsere Arbeit durch eine Spende unterstützen möchten, verwenden Sie bitte die folgende Bankverbindung

SUCHT.HAMBURG gGmbH
Hamburger Sparkasse
IBAN: DE70 2005 0550 1026 2240 46
BIC: HASPDEHHXXX

V.i.S.d.P.: Christiane Lieb

Liebe*r Leser*in,

die inzwischen 6. Ausgabe unseres Newsletters Mittelpunkt erscheint nun inmitten der Corona-Pandemie. Vieles, was vor einem Jahr noch neu oder ungewohnt war ist inzwischen zur Selbstverständlichkeit geworden. Wie zum Beispiel der überaus anregende und höchst interaktive Austausch zeigt, der uns im Rahmen der BZgA-Fachtagung zur Qualität in der Suchtprävention gelungen ist. Einen ausführlichen Bericht finden Sie dazu gleich zu Beginn unseres Newsletters, in dem wie gewohnt Informationen zu aktuellen Entwicklungen in der Suchthilfe und Suchtprävention in Hamburg und darüber hinaus im Mittelpunkt stehen.
Für die nun in Hamburg beginnenden Sommerferien scheint es, dass man die Covid-19-Infektionszahlen vorläufig im Griff hat und wir ein wenig Durchatmen können. Bleibt die Hoffnung, dass die fortscheitenden Impfungen und auch das Einhalten der AHA(+L)-Regeln uns vor einem ähnlichen Wiederaufflammen des Infektionsgeschehens wie in 2020 bewahren und es nicht nur eine kurze Verschnaufpause wird.
In diesem Sinne, kommen Sie gut durch den Sommer und bleiben Sie weiterhin gesund!

Christiane Lieb
Geschäftsführerin SUCHT.HAMBURG

Online-Fachtagung zur Qualität in der Suchtprävention
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) veranstaltete am 20. und 21. Mai 2021 zum sechsten Mal eine Fachtagung zur Qualität in der Suchtprävention. In diesem Jahr fand die zweitägige Konferenz in Kooperation mit den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein unter Federführung von SUCHT.HAMBURG mit 170 teilnehmenden Fachkräften erstmals online statt.

Die Lebenswelt von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wie auch das Arbeitsfeld der Fachkräfte haben sich durch die Corona-Pandemie sehr stark verändert. Vor diesem Hintergrund hat auch die Suchtprävention und ihre Umsetzung in den Settings eine neue Bedeutung erhalten. Fragestellungen, wie, was haben wir in unseren Arbeitsfeld aus der Corona-Krise bislang gelernt, was gilt davon auch für die zukünftige Suchtprävention oder was muss bei der Umsetzung neuer digitaler Maßnahmen berücksichtig werden, um die Qualitätsstandards von Suchtprävention weiterzuentwickeln, waren die zentralen Themen der Tagung.

Die Tagung wurde von der Hamburger Gesundheitssenatorin Dr. Melanie Leonhard, dem schleswig-holsteinischen Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg und dem kommissarischen Direktor der BZgA Prof. Dr. Martin Dietrich eröffnet. Alle Drei betonten, wie sehr sich die Lebenswelten von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und das Arbeitsfeld der Fachkräfte für Suchtprävention durch die Pandemie verändert haben. Dadurch kommt der Suchtprävention– verstärkt durch die pandemiebedingten psychischen Belastungen - eine große Bedeutung zu. Die Förderung von wirksamen suchtpräventiven Handlungsansätzen vor Ort und notwendige Stärkung der ressortübergreifenden Zusammenarbeit wurde von Senatorin Dr. Leonhard besonders hervorgehoben.

Im Hauptraum ging es danach mit dem ersten Impulsvortrag mit dem Titel „Alkohol, Nikotin, Glücksspiel und Mediennutzung – Veränderungen während des 1. Lockdowns im Frühjahr 2020“ von Dr. Ekaterini Georgiadou, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität weiter. In der von Dr. Georgiadou vorgestellten Online-Befragung aus dem Frühjahr 2020 wurde u.a. festgestellt, dass sich der Alkohol-, Nikotin- und Medienkonsum in der Bevölkerung zunächst signifikant erhöht hat. Erste Ergebnisse einer Folgebefragung zum zweiten Lockdown im Winter 2020/21 zeigen, dass der erhöhte Konsum bei den meisten Befragten zwar erfreulicherweise wieder zurückgegangen ist, aber insbesondere bei Personen mit einem erhöhten Stressempfinden sich nach wie vor deutlich erhöhte Konsumgewohnheiten finden. In der anschließenden Diskussion wurden zunächst in der Hauptsession und dann in kleineren Einzelsessions aktuelle Themen und Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Suchtprävention bzw. auf die Entstehung von Suchterkrankungen wie zum Beispiel die Zunahme der Computerspiel- und Internetnutzung durch Corona, Kiffen im Lockdown, ein Erfahrungsaustausch zu Anwendungen zur digitalen Suchtprävention oder auch den finanziellen Folgen der Corona-Pandemie auf die Suchtprävention vertieft. Die anschließende Mittagspause bot die Möglichkeit abseits des Bildschirms abzuschalten oder sich in durchgängig offenen virtuellen Räumen mit den Kolleg*innen aus den Bundesländern zu vernetzen und auszutauschen.

Am Nachmittag des 20. Mai und am Vormittag des 21. Mai wurde in insgesamt 15 Workshops, die die Themenvielfalt der Suchtprävention abbildeten, zum Beispiel intensiv über die Wirksamkeit suchtpräventiver Angebote diskutiert, neue Konzepte zur Prävention internetbasierter Störungen, Suchtprävention im Alter oder Informationen zur Cannabisprävention vorgestellt und zum integrierten Ansatz der Suchtprävention in den Niederlanden informiert.

Eingebettet war die Workshopsession am zweiten Konferenztag in eine lebhafte Podiumsdiskussion, in der Michaela Goecke, BZgA, Prof. Dr. Reiner Hanewinkel, Institut für Therapieforschung Nord gGmbH, Andrea Hardeling, Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V., Jens Hupfeld, GKV-Spitzenverband, Gaby Kirschbaum, Bundesministerium für Gesundheit und Knut Riemann, Schleswig-Holsteinischer Landkreistag über die Folgen der Corona-Pandemie für die Suchtprävention und wie diese gemeinsam bewältigt werden können, debattierten. Den Diskutant*innen konnte die Zusage abgewonnen werden, dass zukünftig trotz der häufig als hinderlich empfundenen bürokratischen Hürden alles getan würde, um die Suchtprävention in den Lebenswelten zu stärken und kreative Ansätze und Vorgehensweisen zu unterstützen, damit insbesondere sozial benachteiligte Menschen bedarfsgerecht erreicht werden können.

Zum Abschluss lieferte Prof. Dr. Bernhard Heinzlmaier vom Institut für Jugendkulturforschung Einblicke in aktuelle Erkenntnisse über die „Generation Corona – rücksichtlos und feierwütig?". Nach seinen Erkenntnissen schätzt ein großer Teil der Jugendlichen die gesellschaftliche Entwicklung als eher pessimistisch ein und ist wenig optimistisch, was die eigene Zukunft betrifft. Dieser Trend sei nicht neu, so Heinzlmaier, aber durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich verstärkt und beschleunigt worden. Positiv genutzt werden könne der Wunsch von Jugendlichen nach dem Erleben von Gemeinschaft und die Sehnsucht nach Halt, Orientierung und Nähe, was in der Jugendkulturforschung auch als Regrounding bezeichnet wird. Dies ist für die Suchtprävention eine Herausforderung und Chance zugleich: Nämlich die veränderten Verhaltensweisen und die individuellen Bedürfnisse der Jugendlichen zu erkennen und dementsprechend flexible Angebote zu schaffen, die ihnen die gewünschte Orientierung geben können.
Die Inhalte und Erkenntnisse der Tagung werden im Laufe des Jahres 2021 in einer ausführlichen Dokumentation veröffentlicht.

Fachaustausch „Suchtprävention und -hilfe für Menschen mit Sinnesbehinderung und geistiger Behinderung“ des Arbeitskreis Vielfalt am 10. Juni

Am 10. Juni ludt der Arbeitskreis Vielfalt Kolleg*innen aus dem Arbeitsfeld der Behindertenhilfe zum virtuellen Fachaustausch ein, um sich intensiv mit dem Thema Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen und Suchtproblemen zu beschäftigen. Anlass des Fachaustauschs ist, dass Menschen mit und ohne Behinderung gleichermaßen ein problematisches Konsumverhalten oder eine Sucht entwickeln können. Es gibt inzwischen zwar zahlreiche Materialien rund um das Thema Sucht und Menschen mit geistiger Behinderung, häufig aber besteht auf Seite von Fachkräften Unsicherheit, wie sie Menschen mit geistigen Behinderungen oder Sinnesbehinderungen in ihrer ganz individuellen Bedürfnislage passende Hilfen bei Suchtprobleme anbieten können oder in welches Hilfeangebot vermittelt werden kann. Ebenso fehlt bislang ein quantitativer Überblick darüber, wie groß die Gruppe potentiell hilfesuchender Menschen mit geistiger Behinderung oder Sinnesbeeinträchtigung und Suchtproblemen in Hamburg ist.
Als Impulsgeber war Thomas Abel vom Bundesmodellprojekt aktionberatung aus Wiesbaden eingeladen. Herr Abel berichtete von den sehr wertvollen praktischen Erfahrungen, Konzepten und Techniken, die aktionberatung im Rahmen der letzten fast 3 Jahre sammeln konnte. In einer sehr regen Diskussion wurde den anwesenden Fachkräften in der Sucht- und Behindertenhilfe deutlich, dass der Austausch am 10. Juni erst ein Anfang gewesen sein kann. Aktuell werden von SUCHT.HAMBURG nun die entstandenen Fragestellungen wie Welche Angebote für Menschen mit geistiger Behinderung, Lern- bzw. kognitiver Einschränkung und Suchtproblemen gibt es in Hamburg? Wie viele Maßnahmen zur Prävention, Beratung oder Behandlung für bzw. von Menschen mit geistiger Behinderung, Lern- bzw. kognitiver Einschränkung in Bezug auf Suchtprobleme werden durchschnittlich pro Jahr nachgefragt? Wie kann eine nachhaltige Vernetzung zwischen der Suchthilfe und –prävention und dem Arbeitsfeld Eingliederungshilfe gelingen sowie zum Fortbildungsbedarf im Hinblick auf Sucht und geistige Behinderung zentral erfasst und anschließend mit den Beteiligten weiter vertieft. Wir informieren Sie über die Ergebnisse und nächsten Schritte an dieser Stelle.

Hier finden Sie die Datenbank mit Materialien, Medien, Techniken, Beratungshandbüchern uvm. des Bundesmodellprojekt aktionberatung.

European Drug Report 2021 der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA)

Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) hat am 9. Juni 2021 den jährlich erscheinenden Europäischen Drogenbericht mit aktuellen Daten zur Situation illegaler Drogen in Europa sowie Norwegen und der Türkei veröffentlicht. Im aktuellen Bericht finden sich wie gewohnt Übersichten über die langjährigen Trends: 28,9 % Prozent der Bevölkerung beziehungsweise 83 Millionen Menschen in Europa haben schon einmal illegale Drogen konsumiert. Die am häufigsten verbreitete Droge bleibt Cannabis. Hier gehen die Zahlen in den Ländern stark auseinander. Während in Malta 4 % der Bevölkerung schon einmal Cannabis ausprobiert haben, sind es in Frankreich 45 %. Die zweithäufigste genutzte illegale Droge ist Kokain.
Der Bericht enthält auch eine erste Zusammenstellung der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Drogenkonsum und den Drogenmarkt in Europa. Während der Pandemie hat sich der Drogenmarkt verändert: Weniger Straßenverkäufe, dafür mehr Onlinehandel und eine verbreitetere Nutzung privater Messengerdienste. Im Bereich der organisierten Drogenkriminalität erfolgte ein Umschwung von den Handelswegen per Land auf Seewege mithilfe von Containerschiffen. Mehr Informationen und Quelle https://www.drogenbeauftragte.de/presse/detail/europaeischer-drogenbericht-2021-erschienen/. Der Bericht steht als PDF in allen 24 europäischen Amtsprachen zum Download unter https://www.emcdda.europa.eu/edr2021 zur Verfügung.

Weitere Neuigkeiten und Materialien

Jahresbericht von SUCHT.HAMBURG 2020
Im April ist der Jahresbericht 2020 von SUCHT.HAMBURG erschienen. Er gibt einen Überblick über die Arbeit in unseren Projekten, zu Fort- und Weiterbildungsangeboten sowie über unsere Netzwerk- und Koordinierungstätigkeiten. Sie können den Jahresbericht hier herunterladen oder in unserem Webshop bestellen.

Lina-net Jahrestreffen am 8. September 2021
Das Jahrestreffen des lina-net-Netzwerks wird dieses Jahr nicht wie gewohnt im Juni stattfinden, sondern am 8. September als online-Veranstaltung. Virtuelle Gastgeberin ist dieses Mal die Frauen-Sucht-Beratungsstelle Frauenperspektiven e.V. (www.frauenperspektiven.de). Im Mittelpunkt des Fachnachmittags wird die Vorstellung der Beratungsstelle stehen, die sich mit verschiedenen inhaltlichen Themenbeiträgen rund um das Thema Kinderschutz bei Frauenperspektiven präsentiert und zur Diskussion einlädt. Nähere Informationen zum Programm des Jahrestreffens und zur Anmeldung finden Sie hier.

Neue Qualitätsstandards für die Cannabisprävention im Jugend- und jungen Erwachsenenalter
Die BZgA hat gemeinsam mit einer interdisziplinären Expert*innengruppe aus Forschung und Praxis eine Handreichung mit aktuellen Qualitätsstandards zur Cannabisprävention entwickelt. Die Handreichung soll Fachkräfte aus den unterschiedlichen Settings wie z. B. Kommune, Ausbildungsstätte, Jugendarbeit oder Schule dabei unterstützen, geeignete Maßnahmen und Programme der Cannabisprävention zu entwickeln bzw. umzusetzen. Die Handreichung kann hier heruntergeladen werden.

Neue Informationsmaterialien der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V (DHS). „E-Zigaretten sind riskant“ und „Künstliche Drogen sind riskant“ in leichter Sprache.
Die DHS hat ihre Reihe in leichter Sprache um zwei weitere Hefte ergänzt. Die Broschüre „E-Zigaretten sind riskant“ informiert Interessierte und Konsumierende in Leichter Sprache über E-Zigaretten. Das Heft "Künstliche Drogen sind riskant“ klärt in Leichter Sprache über Risiken, Wirkungen und Konsumformen von Crystal Meth auf. Sie behandelt Fragestellungen wie: Was ist Crystal Meth? Wie wirkt Crystal Meth? Warum ist Crystal Meth gefährlich? Mehr Informationen und Quelle www.dhs.de 

Projekt zu den „Auswirkungen von Covid-19 auf die Suchtprävention in Deutschland - Chancen und Risiken einer stärkeren Digitalisierung“
Das Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung führt derzeit gefördert von der BZgA ein Forschungsprojekt zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Suchtprävention durch und ruft alle Fachkräfte der Suchtprävention zur Teilnahme an einer in diesem Rahmen stattfindenden Online-Befragung auf. Im Kern des Interesses stehen die Erfahrungen und Einschätzungen in Bezug auf Suchtprävention während des durch Corona bedingten Lockdowns und die damit zusammenhängenden Einschränkungen für Schulen sowie für die offene Kinder- und Jugendarbeit. Insbesondere geht es um die Vor- und Nachteile einer Digitalisierung der Suchtprävention. Die Onlinebefragung steht bis zum 31. August unter https://lime.isd-hamburg.de/index.php/944323?lang=de zur Verfügung.

Online-Tagung des Deutschen Zentrums für Suchtfragen im Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) am 27. September
Das DZSKJ lädt am 27. September zur Online-Tagung „Cannabiskonsum im Jugendalter Risikogruppen – Auswirkungen – Prävention und Behandlung“ ein. Die Teilnehmer*innen erwarten Vorträge von Expert*innen, die den aktuellen Stand der Forschung aufzeigen und können in Workshops einen Überblick über verschiedene Aspekte dieses Themas kennenlernen. Ausführliche Informationen zur Tagung finden Sie hier.

Ausgewählte Fortbildungsangebote in Hamburg

Trauma: Wissensgrundlagen und Handlungshinweise für den Umgang mit psychisch traumatisierten Kindern und Jugendlichen am 6. August Mehr Informationen und Anmeldung

Trinken, dampfen, kiffen...Aktuelle Konsumtrends und Herausforderungen für die pädagogische Arbeit. Webseminar am 30. August Mehr Informationen und Anmeldung

Essstörungen bei jugendlichen Mädchen. Webseminar zu den Ursachen von Essstörungen am 16. September Mehr Informationen und Anmeldung

Alkoholkonsum in der Schwangerschaft. Auswirkungen auf den Schwangerschaftsverlauf und die Entwicklung des Kindes. Webseminar am 23. September Mehr Informationen und Anmeldung

Pathologischer PC-/ Internetgebrauch - Beratung und Behandlung bei Kindern und Jugendlichen. Webseminar am 19. Oktober Mehr Informationen und Anmeldung

Kita MOVE - Heikle Themen ansprechen Veränderung ermöglichen. Dreitägige Präsenz-Fortbildung am 1., 8. Und 15. November Mehr Informationen und Anmeldung

Grundlagen der Suchtprävention I. Webseminar am 4. November Mehr Informationen und Anmeldung

Termine

Lina-Net-Jahrestreffen 2021 online am 8. September Mehr Informationen und Anmeldung

Deutscher Suchtkongress 2021 online vom 13. bis 15. September. Mehr Informationen

Kongress des Hamburger Pakts für Prävention online am 23. September 2021 Mehr Informationen

DZSKJ-Online-Fachtagung am 27. September 2021 - Cannabiskonsum im Jugendalter Mehr Informationen

60. DHS Fachkonferenz Sucht vom 25. bis 27. Oktober 2021 in Potsdam. Mehr Informationen

Save the Date: Jahrestagung von SUCHT.HAMBURG „Frau.Gender.Sucht“ am 17. November 2021

Gremien von SUCHT.HAMBURG
AK Sucht.Jugend 18. August 2021
FASD-Netzwerktreffen 25. August 2021
AK Vielfalt 2. September 2021
AK Kinder von suchtbelasteten Eltern 13. September 2021
AK Enter 30. September 2021.
Die Termine unserer Gremien finden Sie stets aktuell auch unter www.sucht-hamburg.de/information/termine

Wenn Sie unsere Arbeit durch eine Spende unterstützen möchten, verwenden Sie bitte die folgende Bankverbindung
SUCHT.HAMBURG gGmbH
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IBAN: DE70 2005 0550 1026 2240 46
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Impressum:
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Repsoldstr. 4 | 20097 Hamburg
Tel: 040/ 284 99 18-0
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Internet: www.sucht-hamburg.de 
V.i.S.d.P.: Christiane Lieb

Alkohol und illegale Drogen haben nichts im Straßenverkehr zu suchen. Man gefährdet nicht nur sich, sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer*innen. Immer wieder kommt es zu Unfällen, weil Fahrzeugführer*innen sich angetrunken oder unter dem Einfluss von illegalen Substanzen ans Steuer setzen.

Ist das bei Ihnen persönlich auch ein Thema oder interessieren Sie sich aus beruflichen Gründen dafür?

Dann finden Sie im folgenden unsere Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene, Erwachsene und Eltern sowie Fachkräfte.

Jugendliche und junge Erwachsene

Angesprochen werden Fahranfänger*innen mit dem Projekt „Mobil? Aber sicher!“. So genannte Peers (Gleichaltrige) klären in der Fahrschule über die Risiken von Rauschfahrten auf, geben Informationen darüber, wie sich der Konsum psychoaktiver Substanzen auf das Fahrverhalten auswirkt und machen die jungen Fahranfänger*innen fit mit zukünftigen Trink-Fahrkonflikten souverän umzugehen. Mehr Informationen unter gibt es hier. LogoMAS

Haben Sie als Fahrschule Interesse an einer kostenlosen Einheit zum Thema „Alkohol und illegale Drogen im Straßenverkehr?“ – Melden Sie sich gern bei uns! Kontakt

Erwachsene

Alkoholische Getränke sind bei Geselligkeiten, Feiern und Festen aller Art kaum wegzudenken. Haben Sie auch schon mal gedacht, nach ein oder zwei Gläschen kann ich noch ohne Probleme Auto fahren? Dem ist nicht so, auch wenn sich viele sich nach ein oder zwei Gläsern Alkohol ganz „normal“ fühlen und sich hinter das Steuer oder auf ihr Motorrad setzen. Doch die Kombination von Alkoholkonsum und aktiver Teilnahme am Straßenverkehr kann bereits ab 0,3 Promille strafrechtlich geahndet werden.

Deshalb: Trinken Sie am besten gar keinen Alkohol, wenn Sie noch am Straßenverkehr teilnehmen möchten! Wenn Ihnen das nicht leicht fällt, können Sie hier testen, ob Ihr Alkoholkonsum noch im grünen Bereich liegt.

Eltern

Logo BSRauschfahrten sind nicht nur ein Thema von jungen Fahranfänger*innen. Regelmäßig setzen sich auch Erwachsene, Eltern angetrunken ans Steuer. „Es ist ja nur ein kurzer Weg“ und „Ich pass besonders auf“ sind Sätze, die in so einem Zusammenhang immer wieder fallen und über die eigentliche Gefahr hinwegtäuschen sollen. Junge Menschen orientieren sich auch hier am Verhalten der Eltern. Je nachdem wie diese mit dem Thema Konsum und Autofahren umgehen, kann dies für einen bewussten Umgang förderlich sein oder das Risiko deutlich steigern. Eltern für ihre Vorbildfunktion zu sensibilisieren ist Ziel von Elternveranstaltungen, die wir regelmäßig im Rahmen unseres Cannabispräventionsprojektes BLEIB STARK! BLEIB DU SELBST! durchführen.

Unter www.bleib-stark.com können Sie sich unmfassend informieren.

Fachkräfte

Das Thema Alkohol und illegale Drogen im Straßenverkehr bietet eine gute Möglichkeit mit Jugendlichen suchtpräventiv zu arbeiten. Die Erfahrung zeigt, dass hier viel Unwissenheit und Mythen bestehen, welche Folgen Konsum haben kann, sogar dann, wenn man noch gar nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis ist.

SUCHT.HAMBURG unterstützt Fachkräfte und Einrichtungen dabei suchtpräventive Aktivitäten umzusetzen. Von Aktionstagen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit über Stadtteilfeste bis hin zu Fortbildungen über Inhalten und Methoden, wie sich suchtpräventive Aktivitäten umsetzen lassen. Sprechen Sie uns gern an! Kontakt

Sie wollen das Thema in ihrer Einrichtung aufgreifen, aber benötigen noch Materialien? Hier finden Sie unsere Angebote im Shop

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  • Noch ein Drink kostet dich deinen Führerschein - Frau
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Liebe*r Leser*in,

ich freue mich Sie mit der Herbstausgabe unseres Newsletters Mittelpunkt zu unserer Online-Jahrestagung „Gender.Frau.Sucht - Genderfragen in (Post-)Corona-Zeiten“ am 17. November einladen zu dürfen. Dass es beim Konsum- und Suchtverhalten, den Ursachen und körperlichen sowie sozialen Folgen von Sucht geschlechtsspezifische Unterschiede gibt, ist nicht neu. Auch dass Frauen stärker von negativen Begleiterscheinungen wie (sexueller) Gewalt, Ausbeutung und einem erhöhten Infektionsrisiko beim Konsum illegaler Drogen betroffen sind als Männer, wissen wir bereits seit vielen Jahren. Doch die Corona-Pandemie hat diese Geschlechterungleichheit sehr deutlich hervortreten lassen. Care-Arbeit wurde und wird in der Mehrzahl von Frauen und Müttern geleistet, wodurch diese oft einer hohen psychischen Belastung ausgesetzt sind. Aber auch männerspezifische, intersektionale und genderdiverse Ansätze führen zum Teil immer noch ein Schattendasein in der Suchtprävention und Suchthilfe.

Ich wünsche Ihnen eine abwechslungsreiche Lektüre unseres Newsletters, der Informationen zu aktuellen Entwicklungen und zahlreiche Veranstaltungshinweise in der Suchthilfe und Suchtprävention in Hamburg und darüber hinaus für Sie bereithält.

Kommen Sie gesund durch den Herbst!

Christiane Lieb

Geschäftsführerin SUCHT.HAMBURG

 

Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V. schafft Plattform für Video- und Chatberatung für ihre Mitglieder

Im Juli 2021 ging die von der Hamburgischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) geschaffene Plattform in Betrieb, über die Träger aus der Hamburger Drogen- und Suchthilfe datenschutzkonform und auf sicherer technischer Basis Video- und Chatberatungen anbieten können. Nicht zuletzt die veränderten Arbeitsweisen in der Corona-Pandemie aber auch das Onlinezugangsgesetz haben die Notwendigkeit solch einer Möglichkeit unterstrichen.

In den vergangenen Monaten der Pandemie haben zahlreiche Einrichtungen der Suchthilfe in Hamburg Videokonferenz- und Chatsysteme in die Arbeit integriert, um trotz strikter Kontakt- und Zugangsbeschränkungen möglichst für viele Klient*innen Hilfeangebote realisieren zu können. Außerdem wurden Videokonferenzen genutzt, um Teamsitzungen und Arbeitskreise weiterhin durchzuführen. Begleitet wurden die digitalen Beratungen und die fachlichen Besprechungen per Video oder Chat dabei allerdings stets von der Sorge um den Datenschutz sowie von vielfältigen technischen Problemen.

Der Vorstand der Hamburgischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. hat im Austausch mit seinen Mitgliedern daher beschlossen, ein gemeinsames Projekt ins Leben zu rufen, um zeitnah Abhilfe zu schaffen. Acht Träger der Suchtkrankenhilfe haben sich zum Auftakt gefunden, die sich die Kosten für das Projekt teilen. Die Plattform bietet im Hinblick auf Datenschutz und Technik eine bewährte Basis und eine Perspektive für alle Einrichtungen und Träger der Hamburger Suchthilfe. Weitere Beteiligungen werden angestrebt. Beratend begleitet wird das Projekt von der SUCHT.HAMBURG gGmbH, die den Austausch der Träger untereinander über das Projekt künftig organisiert und die Erfahrungen auswertet. (Quelle: Pressmitteilung der HLS e.V. vom 1. Juli 2021 unter www.landesstelle-hamburg.de)

Jetzt SPIELFREI werden Neue Aktion anlässlich des Aktionstags gegen Glücksspielsucht

Seit knapp drei Monaten, mit Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags zum 1. Juli 2021, sind in Deutschland Online-Glücksspiele erlaubt. Unter Suchtfachleuten gilt diese Form des Glücksspiels als besonders riskant. Sie befürchten eine steigende Zahl von Menschen, die eine Abhängigkeit von Online-Glücksspielen entwickeln – nicht zuletzt, weil die Online-Nutzung in der Bevölkerung infolge der Corona-Pandemie zuletzt deutlich angestiegen ist. Hinzu kommt, dass die Glücksspielanbieter*innen über ein großes Werbebudget verfügen und im Internet mit Gratisspielen und Willkommensboni neue Kund*innen gewinnen wollen.

„Glücksspiele im Internet sind rund um die Uhr verfügbar und können auf jedem internetfähigen Gerät gespielt werden“, warnt die Hamburger Gesundheitssenatorin Dr. Melanie Leonhard. „Da kann es schnell passieren, dass jemand Tag und Nacht vor dem Bildschirm verbringt und um Geld spielt. Nach und nach kann dann die Kontrolle über das Spielen verloren gehen. Solche Muster müssen möglichst früh unterbrochen werden, damit ein Ausstieg aus dem Spielen gelingt.“ Gemeinsam mit der Hamburg Sozialbehörde setzt SUCHT.HAMBURG im Rahmen der Kampagne zur Glücksspielsuchtprävention daher auf den neuen Schwerpunkt SPIELFREI werden. Der beste Zeitpunkt, aus dem (Online-) Spielen auszusteigen ist JETZT, so die Botschaft.

Mit der neuen Aktion sollen Spieler*innen dazu motiviert werden, kritisch auf ihr Spielverhalten zu schauen. Wenn das Spielen beispielsweise bereits auf Kosten der Familie oder der Arbeit geht oder auch wenn um immer höhere Einsätze gespielt wird, besteht eindeutig Handlungsbedarf. Schon ein einfacher Selbsttest gibt erste Anhaltspunkte darauf, ob jemand spielsuchtgefährdet ist.

Auf die Kehrseite des Glücksspiels weisen animierte (Spiel-)Karten auf der Startseite www.automatisch-verloren.de hin. „Nur noch ein Spiel, dann höre ich auf“ ist beispielsweise auf einer dieser Karten zu lesen. Klickt man auf diese Karte, dreht sie sich und auf der Rückseite ist ein Denkanstoß zu diesem sehr typischen Gedanken vieler Spieler*innen („Nur noch ein Spiel…“) zu lesen, außerdem eine Information zu einem weiterführenden Hilfsangebot. Es gibt insgesamt acht dieser Karten, jeweils mit kurzen Impulsen und Denkanstößen in Richtung einer möglichen Veränderung des Spielverhaltens. Die Aktion steht auch in türkischer Sprache zur Verfügung.

Informationen, Selbsttests und Beratungs- und Unterstützungsangebote finden Hilfesuchende und Interessierte auf der Website www.automatisch-verloren.de. Die Helpline Glücksspielsucht ist unter Telefon 040 - 23 93 44 44 montags und donnerstags von 9 - 18 Uhr, dienstags von 10 - 18 Uhr, mittwochs von 13 - 18 Uhr, freitags von 10-14 Uhr erreichbar.

Jahrestagung "GENDER.FRAU.SUCHT. – Genderfragen in (Post-)Corona-Zeiten" am 17. November 2021

Am 17. November findet unsere Jahrestagung nach 2020 erneut als Webkonferenz statt. Schwerpunkt unserer Tagung sind in diesem Jahr Genderfragen rund um das Thema Sucht, denn beim Konsum- und Suchtverhalten, den Ursachen und körperlichen sowie sozialen Folgen von Sucht gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede. Frauen sind stärker von negativen Begleiterscheinungen wie (sexueller) Gewalt, Ausbeutung und einem erhöhten Infektionsrisiko beim Konsum illegaler Drogen betroffen als Männer. Auch schon bei den Jüngeren zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede, zum Beispiel beim exzessiven Medienkonsum. Die Corona-Pandemie hat diese Unterschiede deutlich hervortreten lassen. Care-Arbeit wurde und wird in der Mehrzahl von Frauen und Müttern geleistet, wodurch diese oft einer hohen psychischen Belastung ausgesetzt sind.

Negative Folgen für die seelische Gesundheit und das Konsum- und Suchtverhalten sind absehbar. „Genderfragen“ ergeben sich aber auch in anderen Bereichen der Suchtprävention und -hilfe. So führen insbesondere männerspezifische, intersektionale und genderdiverse Ansätze immer noch ein Schattendasein.

Als Referent*innen konnten unter anderem Prof. Dr. Heino Stöver (Frankfurt University of Applied Sciences), Dr. Brigitta Lökenhoff (BELLA DONNA Essen) und Dr. Monika Vogelgesang (Chefärztin - Mediankliniken Münchwies) gewonnen werden. Das ausführliche Programm können Sie direkt hier herunterladen.

Die Onlinekonferenz richtet sich an Akteur*innen aus den Bereichen der Suchthilfe, Suchtprävention, Gesundheit und Bildung sowie aus anderen Berufsfeldern (z.B. Jugendhilfe, Politik und Behörden). Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Sie können sich bis zum 3. November 2021 unter https://www.suchtpraevention-fortbildung.de/veranstaltung/957 online anmelden.

Weitere Neuigkeiten und Materialien

Digitaler Selbsthilfeabend „Internetabhängigkeit und digitales Glücksspiel“ am 27. Oktober

Den Alltag ausblenden, Probleme vergessen, abschalten – während der Corona-Pandemie sind viele in die grenzenlosen Welten des Internets eingetaucht. Ufert der Internetkonsum aus, können sozialer Rückzug und Schulden, Konflikte in Familie und Partnerschaft die Folge sein. Alleine wieder auszusteigen fällt oft nicht leicht. Viele sind dabei auf der Suche nach Unterstützung und einem offenen Ohr. Der Austausch mit anderen Betroffenen kann dabei helfen, von den Erfahrungen anderer zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen. Gemeinsam aktiv sein, statt alleine vor dem Bildschirm.

Mit diesen und vielen weiteren Themen beschäftigt sich unser digitaler Selbsthilfeabend am 27. Oktober von 17:30 Uhr bis etwa 19:30 Uhr. Alle Selbsthilfeaktive und -interessierte, Betroffene, Angehörige und Fachkräfte sich herzlich eingeladen. Mehr Informationen und Anmeldung unter https://www.suchtpraevention-fortbildung.de/veranstaltung/963

Neuauflage des Manuals für die Beratung am Telefon der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V.

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) hat das Manual für die Beratung am Telefon aktualisiert. Telefonberatung stellt gerade in der aktuellen Zeit ein wichtiges Angebot für Hilfesuchende dar. Berater*innen und Berater helfen in (akuten) Krisensituationen oder unterstützen Anrufende dabei, passende Anlaufstellen für ihre individuellen Problemlagen zu finden. Dies birgt einige Herausforderungen, da sich ein gutes Beratungsgespräch sich meist nicht von selbst ergibt. Das Manual bietet Berater*innen eine Einführung in die Grundlagen eines guten Gesprächs, gibt Hinweise, wie mit schwierigen Situationen umgegangen werden kann sowie viele praktische Tipps, die Sicherheit im Beratungsgespräch geben können. Quelle, weitere Informationen sowie Download und Bestellmöglichkeiten unter https://www.dhs.de/service/aktuelles/meldung/aktualisierte-dhs-arbeitshilfe-manual-fuer-die-beratung-am-telefon

Bundesweites Projekt “NALtrain” gestartet

Im Juli startete „NALtrain“ - Konzeption, Umsetzung und Evaluation eines wissenschaftlichen Modellprojekts zur Durchführung deutschlandweiter qualitätsgesicherter Take-Home Naloxon Schulungen“, das gemeinsam von Akzept, der Deutschen Aidshilfe und dem Institut für Suchtforschung Frankfurt umgesetzt wird.

Hintergrund des Projektes ist die höchste Zahl drogenbedingter Todesfälle seit 20 Jahren. Der Konsum von Opioiden/Opiaten allein oder in Verbindung mit anderen Stoffen war in 2020 bei 572 Fällen (37%) todesursächlich. Viele dieser Todesfälle hätten aber durch den Einsatz eines Naloxon-Nasensprays vermieden werden können. Das durch Laien einfach und sicher anwendbare Medikament Naloxon kann innerhalb weniger Minuten die atemlähmende Wirkung von Opioiden wie Heroin, Fentanyl oder Morphin aufheben und Leben retten. Im Rahmen des Projekts sollen etwa 800 Mitarbeitende aus Einrichtungen der Drogen- und Aidshilfen in 40 Trainings geschult werden, um ihr Wissen in Kurzinterventionen an Drogengebraucher*innen und Substituierte weiterzugeben.

Bis zum Jahr 2024 sollen etwa 10.000 Drogengebraucher*innen und Substituierte das Naloxon Nasenspray mit sich führen und im Notfall anwenden können. Zudem soll das Thema „Drogennotfall“ ein fester Baustein in der Arbeit und Ausbildung aller in den Drogen- und Aids-Hilfen tätigen Mitarbeiter*innen werden. Ausführliche Information und Quelle https://www.naloxontraining.de/

ZEITUNG für Suchtprävention

Im August 2021 ist 54. Ausgabe unserer ZEITUNG für Suchtprävention erschienen. In der Sommerausgabe beschäftigen wir uns mit den Themen Qualität in der Suchtprävention, Chancen und Hürden der Digitalisierung und die Beratungsstelle "jugend.drogen.beratung. kö" im Fokus. Die ZEITUNG kann in unserem Shop heruntergeladen oder bestellt werden.

Lina-net Jahrestreffen am 8. September 2021

Am 8.September 2021 fand das diesjährige lina-net-Jahrestreffen pandemiebedingt erneut als Online-Treffen statt. Virtuelle Gastgeberin war die Beratungsstelle Frauenperspektiven e.V., die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum beging.

Nach der Begrüßung und Vorstellung der Arbeit der Beratungsstelle Frauenperspektiven, die suchtbelastete Frauen unterstützt, richtete sich der Fokus auf eine eigens entwickelte standardisierte Risikoeinschätzung bei Kindeswohlgefährdung, die regelhaft eingesetzt wird. Im Weiteren wurde in einem Kurzvortrag das Thema „Medikamentenabhängigkeit in der Schwangerschaft die häufig unentdeckte stille Sucht“, von der Frauen wesentlich häufiger betroffen sind als Männer diskutiert und anhand eines Fallbeispiels die Arbeitsweise in der Beratungsstelle illustriert. An dem überaus lebhaften und anregenden Jahrestreffen nahmen 20 Fachkräfte vorwiegend aus der Hamburger Suchthilfe teil. Die Präsentation steht unter Lina-Net: Schwangerschaft - Kind - Sucht zum Download zur Verfügung. Information zur Arbeit der Beratungsstelle Frauenperspektiven finden sich unter www.frauenperspektiven.de

Ausgewählte Fortbildungsangebote in Hamburg

Aufwachsen mit alkoholbelasteten Eltern – Grundlagenfortbildung am 25. Oktober Mehr Informationen und Anmeldung

Kita MOVE - Heikle Themen ansprechen Veränderung ermöglichen. Dreitägige Präsenz-Fortbildung am 1., 8. Und 15. November Mehr Informationen und Anmeldung

Grundlagen der Suchtprävention I. Webseminar am 4. November Mehr Informationen und Anmeldung

Menschenhandel - eine Einführung mit Blick auf Handel mit und Ausbeutung von Kindern am 11. November Mehr Informationen und Anmeldung

Konsum 3.0 - Images von Alkohol und illegalen Drogen im Internet – Webseminar am 22. November Mehr Informationen und Anmeldung

Online-Interventionen zur Reduktion riskanten Alkoholkonsums - Ansätze, Wirksamkeit, Beispiele am 23. November Mehr Informationen und Anmeldung

Flaschenpost und Dosenmonster – Webseminar am 2. Dezember Mehr Informationen und Anmeldung

Termine

„Update der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes in der Suchthilfe“ - Digitaler Workshop am 7. Oktober Mehr Informationen

60. DHS Fachkonferenz Sucht „„Raus aus der Krise – Sucht in Veränderung?!“ vom 25. bis 27. Oktober 2021 in Potsdam. Mehr Informationen

Digitaler Selbsthilfeabend zu den Themen Internetabhängigkeit und digitales Glücksspiel am 27. Oktober 2021 Mehr Informationen

Online-Jahrestagung von SUCHT.HAMBURG „FRAU.GENDER.SUCHT – Genderfragen in (Post-) Corona-Zeiten“ am 17. November 2021 Mehr Informationen

Save the Date: Suchttherapietage „Warum erreichen wir die Zielgruppen nicht: Unpassende Angebote oder Krankheitsimmanent?“ online vom 7. bis 9 Juni 2022 Mehr Informationen

Gremien von SUCHT.HAMBURG

AK Sucht.Jugend 20. Oktober 2021

AK Kinder von suchtbelasteten Eltern 15. November 2021

FASD-Netzwerktreffen 24. November 2021

AK Vielfalt 25. November 2021

AK Enter 2. Dezember 2021.

Die Termine unserer Gremien finden Sie stets aktuell auch unter www.sucht-hamburg.de/information/termine

Wenn Sie unsere Arbeit durch eine Spende unterstützen möchten, verwenden Sie bitte die folgende Bankverbindung

SUCHT.HAMBURG gGmbH
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Impressum:

Sucht.Hamburg gGmbH

Repsoldstr. 4 | 20097 Hamburg

Tel: 040/ 284 99 18-0

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Internet: www.sucht-hamburg.de 

V.i.S.d.P.: Christiane Lieb

Online-Datenbank des Bundesmodellprojektes aktionberatung "Geistige Behinderung und problematischer Substanzkonsum" mit Materialien, Medien, Techniken, Beratungshandbüchern, Einrichtungen uvm. für die Arbeit mit Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen und Suchtproblemen.